Mit dem Start in das neue Schuljahr sind auch Hausaufgaben bzw. Schulaufgaben wieder ein präsentes Thema in den Familien. Und damit auch der Hausaufgaben-Frust.
Neutral betrachtet sind Hausaufgaben lediglich Aufgaben, die vom Schüler in der schulfreien Zeit zu erledigen sind. Sie sollen “den im Unterricht vermittelten Inhalt festigen und dienen zum Üben von vermittelten Fähigkeiten, Fertigkeiten und Techniken zur Lösung unterschiedlichster Aufgaben.” In der Theorie klingt das richtig gut.
In der Praxis bietet das “Festigen und Üben zu Hause” allerdings immer wieder jede Menge Potential für Stress und Ärger. Nämlich dann, wenn das Üben für das Kind so richtig mühsam und zäh ist, weil die Inhalte schon im Unterricht nicht richtig verstanden wurden.
Stress mit den Hausaufgaben
Wenn Nicola mit Mathematik-Aufgaben von der Schule nach Hause kommt, hat sie meist schon schlechte Laune. An diesen Tagen hat sie wenig Lust sich hinzusetzen und ihre Aufgaben zu erledigen. Sie lässt sich leicht von allen möglichen Dingen ablenken und kann sich nur schwer auf Mathe konzentrieren. Weil sie im Unterricht schon nicht verstanden hat, was genau der Mathelehrer erklärt. Deshalb ist sie fest davon überzeugt, dass sie Mathematik sowieso nicht kann. Sie ist eben einfach keine gute Mathe-Schülerin. Daran werden die Hausaufgaben auch nichts ändern. So Nicolas Meinung über sich selbst.
Es ist verständlich, dass Nicola sich nicht fröhlich und beschwingt an den Schreibtisch setzt. Sie will ihr Matheheft am liebsten gar nicht herausholen, um die Aufgaben zu erledigen.
Es ist ebenso verständlich, dass sich mit so einer Unlust und den ganzen Selbstzweifeln die Aufgaben für Nicola als großes Problem darstellen.
Sitzt Nicola dann doch endlich über den Aufgaben, will ihr keine Lösung einfallen. Sie kann sich nicht erinnern, wie der richtige Rechenweg ist, um zur Lösung zu kommen. Sie macht viele Fehler und ihr Frust steigt.
Hausaufgaben-Stress gleicht der Prüfungsangst
Nicola hat Stress beim Erledigen der Mathe-Hausaufgaben. Dieses Stress-Phänomen kann man auch beobachten, wenn ein Kind oder junger Erwachsener unter Prüfungsangst leidet. Erhöhter Stress bei Hausaufgaben- oder auch in Prüfungssituationen kann bis zu einem sogenannten Blackout reichen. Das bedeutet, der hohe Stresslevel blockiert das Denken, so dass das vorher Gelernte nicht mehr abgerufen werden kann. Denn bei zu viel Stress fällt es einem nun mal schwer klar zu denken. Das gilt übrigens nicht nur für Schüler.
Da Nicola aufgrund ihres Mathe-Hausaufgaben-Stresses auch keine guten Noten erzielt, fühlt sie sich zunehmend als Versagerin und die Stress-Spirale dreht sich. Diese stressige Situation entsteht für sie jeden Tag aufs Neue. Und sobald es nur irgendwie um Mathe geht, steigt bei Nicola das Stress-Level.
Hausaufgaben-Frust statt Leichtigkeit
Natürlich lassen Nicolas Eltern sie nicht alleine mit ihren Problemen in Mathematik. Wenn Nicola es nicht schafft, ihre Aufgaben zu lösen, kann sie auf die Unterstützung ihrer Eltern zählen. Mit Geduld erklären diese das Unterrichtsthema nochmals. Sie ermuntern Nicola stetig, die Lösungen der Aufgaben zu erarbeiten. Sie erklären ihr, wo Nicola bei der Umsetzung einen Fehler gemacht hat. Geduldig gehen sie nochmal ein Kapitel zurück – vielleicht hat Nicola ja bereits von Anfang an etwas nicht richtig verstanden. Nichts hilft.
In dieser Situation kannst du als Mutter oder Vater dafür sorgen, dass du dein Kind nicht noch mehr in die Situation hineinführst. Viel mehr kannst du es stärken, in dem du dein Verständnis ausdrückst.
Und dennoch geschieht es allzu häufig, dass die Stimmung bei den Hausaufgaben kippt. Das Verständnis der Eltern erschöpft sich. Irgendwann kommt Ärger auf: Nicola hört nicht richtig zu, sie will es einfach nicht verstehen, sie hat einfach keine Lust Mathe zu lernen. Bei Nicola entsteht Widerstand gegen das ungeliebte Fach. Auch die Eltern verlieren irgendwann die Geduld mit Nicola und ihren Matheaufgaben.
Nicola versteht Mathe einfach nicht. Und die Eltern ärgern sich. Die Stimmung ist gereizt. Nicht selten kommt es wegen der Hausaufgaben zum Streit. Das ist Hausaufgaben-Frust!
Deine eigenen Schul-Erfahrungen entscheiden über deine Reaktion
Solche oder so ähnliche Situationen hast du als Mutter oder Vater vermutlich auch schon mal erlebt, als du dein Kind bei den Hausaufgaben unterstützt hast.
Vielleicht bist du dir nicht bewusst, dass dein Kind unter Hausaufgaben-Stress leidet. Und du realisierst nicht, dass es nicht in der Lage ist, die Aufgaben zu lösen. Dadurch gerätst du mit deiner Geduld an deine Grenzen. Das ist vollkommen nachvollziehbar.
Du reagierst gereizt oder sogar ärgerlich. Vielleicht unterstellst du dem Kind sogar blosse Absicht. Du ärgerst dich über die Situation und darüber, dass du nun mal kein/e Lehrer/in bist. Vielleicht kannst du ja die Lerninhalte auch einfach nicht gut vermitteln – ist ja schließlich auch nicht deine Aufgabe. Also das Vermitteln.
Wenn dir frustrierende Hausaufgaben-Situationen öfters begegnen, ist es hilfreich, das eigene Verhalten näher zu betrachten:
- Kippt die Stimmung bei den Hausaufgaben immer wieder an demselben Punkt?
- Sagst du immer im gleichen Moment die selben Sätze zu deinem Kind?
- Reagierst du gereizt?
Wenn du dir darüber klar wirst, kannst du die Situation auch verändern, indem du anders als bisher reagierst.
Verstand und Gefühle
Diese unbefriedigende Situation konnte entstehen, weil auf der sichtbaren Ebene der Handlungen nur der Verstand angesprochen wurde:
„Du musst das doch verstehen.“
„Stell dich doch nicht so an.“
„Jetzt habe ich es dir doch schon 3 Mal erklärt. Hörst du mir überhaupt zu?“
Die Gefühle, die auf beiden Seiten aufkommen, werden dabei völlig außer Acht gelassen:
- Angst vor dem Versagen beim Kind wie bei den Eltern
- Angst des Kindes, nicht mehr geliebt zu werden
- Stress, weil die Wissenslücke immer grösser wird
- Ärger, weil die Zeit verrinnt und es keinen Fortschritt gibt
- Ungeduld, weil noch anderes zu tun wäre
- Verzweiflung, weil man als Mutter / Vater dem Kind nicht helfen kann
- Hilflosigkeit
Auch Erinnerungen der Eltern an die eigenen Schulerfahrungen können eine Rolle spielen. Wenn die Mutter ebenfalls schlecht in Mathe war und sie jetzt merkt, dass sie ihrem Kind nicht wirklich gut helfen kann, wiederholt sie mehr oder weniger bewusst ihre eigenen Erfahrungen. Sie wird vielleicht dem Kind die gleichen Worte sagen, die sie von ihren Eltern gehört hat. Und das, obwohl diese Worte ihr damals nicht geholfen haben.
Ohne dass diese Emotionen achtsam wahrgenommen und angenommen werden, kann sich die Situation nicht entspannen.
Die Stress-Spirale
Was macht Nicola, wenn es den Eltern nicht gelingt, die Emotionen ihrer Tochter aufzufangen?
Sie gelangt immer mehr zu der Überzeugung
“Ich bin einfach nicht gut in Mathe.”
„Ich bin in Mathe eine Niete.”
Je häufiger Nicola diese stressige Hausaufgaben-Situation erlebt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich ihre negativen Glaubenssätze verfestigen. Und ohne es richtig zu merken, überträgt Nicola sie auch auf andere Schulfächer. Oder aber auch auf andere Tätigkeiten, wie Sport, Musizieren oder Singen.
Vielleicht denkt sie sich sogar
„Mir kann niemand helfen“
„Ich bin eine Versagerin“
„Meine Eltern lieben mich nicht mehr, weil ich Mathe nicht verstehe“
usw.
Das sind Gedanken, die sich keine Mutter oder Vater für ihr Kind wünscht.
Stärken durch EFT-Klopfakupressur
Diesen Hausaufgaben-Frust können wir als Eltern entschärfen und dadurch eine für beide Seiten angenehme Erfahrung in puncto Hausaufgaben schaffen.
Wenn wir uns bewusst sind, an welchem Punkt der Hausaufgabensituation wir beginnen, die Geduld zu verlieren, dann können wir genau diesen Moment mit Hilfe der Klopfakupressur für uns bearbeiten. Wir spüren in uns hinein, was wir gerade in diesem Moment fühlen, nämlich Ungeduld und aufkommenden Ärger. Mit Hilfe der Klopftechnik wird es uns gelingen wenigstens uns selber so weit zu beruhigen, dass wir echte Unterstützung bieten können. Ebenso können wir auch mit unserer Ungeduld verfahren. Mit Hilfe des Klopfens wird es uns gelingen, auf die Situation weiterhin freundlich und geduldig zu reagieren.
Die absolute Stärke von EFT (Emotional Freedom Techniques) liegt nämlich darin, den gesamten Fokus auf den jetzigen Moment zu legen. Für die Dauer der Klopfsequenz bist du absolut im Hier und Jetzt mit dem gesamten Fokus auf das eine Gefühl, das du in dir spürst. Dadurch nimmst du den Moment an, um ihn emotional freier erleben zu können.
So gelingt es dir, durch das Klopfen bei den Hausaufgaben sowohl für dich als auch für dein Kind eine frustfreie Atmosphäre schaffen.
Zwischen Eltern und Kindern besteht eine emotionale und auch energetische Verbundenheit. Indem du für dich klopfst und dich als Erwachsene beruhigst, schaffst du Ruhe, Stabilität und Vertrauen, was sich auf dein Kind überträgt. Sobald du in der Situation ruhig bleiben kannst, hast du die Offenheit, auch den Gefühlen des Kindes gegenüber ruhig zu begegnen. Indem das Kind erfährt, dass seine Gefühle von Frust, Ärger und Unlust vollkommen in Ordnung sind, kann es beginnen, diese als Teil von sich zu akzeptieren.
Das Kind kann lernen, dass es vollkommen in Ordnung ist, Mathe oder ein anderes Schulfach doof zu finden – Und dabei trotzdem von den Eltern geliebt zu sein. Das gibt Kraft und Selbstvertrauen. Damit entsteht auch Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. So kann sich das Kind öffnen, die Aufgaben doch noch zu machen. Ausserdem besteht mit einem entspannteren Kopf eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass das Kind den Stoff doch noch versteht.
EFT für Eltern und Kind
Auch Nicola aus der beschreibenden Situation kann durch EFT an ihrer Angst vor den Mathe-Hausaufgaben arbeiten. Denn ihre Angst vor diesen Aufgaben ist vergleichbar mit Angst vor Prüfungssituationen.
In meinem Blog-Beitrag Prüfungsangst habe ich die Auswirkungen von Prüfungsangst und wie man dieser mit EFT begegnen kann beschrieben.
Dir und deinem Kind wünsche ich viel Leichtigkeit bei den Hausaufgaben.
Du willst dir und deinem Kind bei den Hausaufgaben helfen? Dann lade ich dich ein, jetzt EFT zu lernen. In einem Basiskurs erfährst du, wie EFT funktioniert und wie du es für diese stressigen Situationen anwendest.Vielleicht auch interessant für dich: Erfahrungen beeinflussen uns
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