In einem Artikel im Tagi-Magazin vor einiger Zeit erzählte ein Teenie-Mädchen aus ihrem Leben. Sie sagte unter anderem, dass es in ihrer Altersgruppe ganz normal ist, magersüchtiges Verhalten zu zeigen. Denn in einem Leben voller Veränderung und neuer Gefühle während der Pubertät sei die Essensaufnahme das einzige, das sich kontrollieren lasse. Und vor Kurzem las ich in einem anderen Artikel, dass Essstörungen in der Gruppe der 10-12 Jährigen zunehmen. Da die Pubertät immer früher beginnt, sind vor allem die Mädchen immer jünger, wenn ihre Gefühle Achterbahn fahren. Und sie sich an einem übertriebenen Schlankheitsideal orientieren.
Während die einen zu dünn sind, hören wir auf der anderen Seite immer wieder, dass viele Menschen zu dick sind. Etwa 20% der Frauen und 40% der Männer in der Schweiz waren 2017 übergewichtig bis adipös. Und auch Kinder sind immer häufiger von Übergewicht betroffen.
Den eigenen Körper kontrollieren oder unkontrolliert essen,
das hat nicht nur mit der Nahrung an sich zu tun. So ist einer der wichtigsten Faktoren der zu Übergewicht führt, dass wir Menschen nicht nur essen, um unseren Körper zu versorgen. Oftmals essen wir aus emotionalen Gründen: um uns zu belohnen, zu trösten, zu ermutigen, zu entspannen und manchmal auch einfach aus Langeweile oder zum Stressabbau. Und wenn wir realisieren, dass wir zu viel gegessen haben, können Scham oder Schuldgefühle aufkommen. Woraufhin wir erneut zu einem Seelentröster greifen.
Unser Verhältnis zur Ernährung, egal ob Nahrungsverweigerung oder Nahrungsüberfluss, hat also zu einem grossen Teil mit Gefühlen zu tun:
- Gefühlen, die wir nicht einordnen können.
- Gefühle, die zu stark sind.
- Gefühle, mit denen wir nicht umgehen können.
- Gefühle, die wir nicht fühlen wollen.
- Gefühle, die unbeantwortet bleiben.
- Gefühle, die nicht angemessen beantwortet werden.
Und weil unser Körper uns umgibt, und er uns am nächsten ist, muss er unseren Umgang mit unseren Gefühlen ausbaden.
Das Verhältnis zu deinen Gefühlen verbessern
Ich lade dich zu einer Achtsamkeitsübung ein, die du während der folgenden Tage durchführen kannst:
Halte jedes Mal für einen kurzen Moment inne, wenn du dir etwas zu essen nimmst. Dann spüre in dich hinein, bevor du dir das Essen in den Mund steckst. Frage dich:
- Welches Gefühl ist gerade da?
- Ist mir dieses Gefühl angenehm oder unangenehm?
- Möchte ich jetzt etwas essen, weil mir dieses Gefühl so unangenehm ist?
Wenn du dir bewusst wirst, dass da gerade ein unangenehmes Gefühl ist und du das eigentlich nicht spüren möchtest, lade ich dich zu folgender Übung ein.
Begegne diesem Gefühl mit einer EFT-Klopfrunde,
BEVOR du etwas isst.
Unsere Gefühle sind wie kleine Kinder: Sie wollen gesehen und wahrgenommen werden. Wenn wir ihnen keine Beachtung schenken und sie stattdessen mit Nahrung zudecken, sind sie deswegen nicht weg, sondern machen sich entweder lauter oder auf eine andere Art und Weise bemerkbar.
Wenn du nicht weisst, wo die Klopfpunkte sind, klicke auf die nebenstehende Abbildung oder sieh auf dieser Seite nach „Was ist EFT Klopfakupressur?„
Anleitung für eine kleine EFT-Klopfrunde
Schritt 1
Bewerte auf einer Skala von 0-10 die Stärke deines Gefühls.
Schritt 2
Klopfe an der Handkante und wiederhole 3x den folgenden Satz
„Auch wenn ich mich jetzt ….. fühle (setze hier dein Gefühl ein, z.B. traurig, wütend, unruhig, einsam, aufgewühlt, etc.) und darum jetzt etwas essen möchte, liebe und akzeptiere ich mich genauso wie ich bin und ich erlaube mir, JETZT mein Gefühl FÜR EINEN MOMENT zu fühlen.“
Schritt 3
Klopfe dann die Punkte 1-8 (siehe Bild) und sage bei jedem Klopfpunkt
„Ich bin so …………. (Setze hier dein Gefühl ein, z.B. traurig, wütend, unruhig, einsam, aufgewühlt, etc.)“ Atme bei jedem Klopfpunkt bewusst ein und aus und nimm dein Gefühl wahr. Erlaube dir, es für einen Atemzug zu fühlen.
Schritt 4
Nimm nun nochmals wahr, wie es deinem Gefühl geht.
Und wie stark ist jetzt dein Bedürfnis, dieses Gefühl mit etwas Essbarem zu beruhigen?
Schritt 5
Wenn du möchtest klopfe, die gleiche Runde (Schritte 2 und 3)noch ein oder zwei Mal. Beobachte, wie sich dein Gefühl verändert. Und wie sich dein Bedürfnis nach Essen verändert.
Wenn du magst, schreibe mir deine Beobachtungen in den Kommentar.
Wenn wir unseren Gefühlen Aufmerksamkeit geben, können sie sich beruhigen oder verändern. Wir kommen damit weg von dem automatischen „Ich fühle, also esse ich“ hin zu einem bewussten „Ich fühle“, das abgekoppelt ist von „Ich esse“. Damit hast du wieder die Wahl.
Das ist, was emotionale Freiheit bedeutet:
Weg von automatischen Handlungen hin zu einer bewussten Wahl.
Willst du mehr über den Zusammenhang von Gefühlen und Essen erfahren? Möchtest du dich mit deinen Gefühlen, deiner Körperwahrnehmung und deinen Überzeugungen im Zusammenhang mit dem Essen vertieft auseinandersetzen? Möchtest du dich wieder frei fühlen können von automatischem Essverhalten? Und möchtest du die Wahl haben, ob und wieviel du von einem Nahrungsmitte isst?
Dann empfehle ich dir ein kostenloses Leichtigkeitsgespräch bei mir, um herauszufinden, wie ich dich unterstützen kann.
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